Bürgerfahrt nach Wimereux vom 27. bis 29. September 2024
Panorama von Wimereux
Der Freitag
Nach den Jubiläumsfeiern in den Jahren 2022 (Wimereux) und 2023 (Schmallenberg) stand die diesjährige Bürgerfahrt ganz unter dem Zeichen des freundschaftlichen Austausches und des Erkundens der Partnerstadt und der näheren Umgebung. 27 Mitreisende waren der Einladung des Freundeskreises und der Stadt Schmallenberg gefolgt, um am Freitag, 27. September 2024, mit einem komfortablen Reisebus der Fa. Hunau Reisen die Fahrt nach Wimereux anzutreten.
Punkt 8:00 Uhr startete der Bus am Schützenplatz. Bereits kurz nach 10:00 Uhr erreichten wir die Raststätte "Aachener Land" zur traditionellen Frühstücksrast mit Brötchen von Dommes, Wurst und Käse von Merte und einigen selbstgemachten Leckereien. Um 11:00 Uhr setzten wir unsere Reise bei regnerischem und kaltem Wetter über Lüttich, Lille und Dünkirchen fort und bereits um 16:30 Uhr erreichten wir wohlbehalten unsere Partnerstadt. Nach dem Einchecken in den Hotels de Wimereux (ehemals Centre) und Sain Jean blieb noch etwas Zeit für einen Spaziergang an der Strandpromenade oder für ein Bier an der Hotelbar. Um 19:00 fuhren wir mit dem Bus zu der Event-Gastronomie "Les Jardins de la Matelote", vis-à-vis vom Fort de la Crèche, 3 km südlich von Wimereux.
Dort wurden wir schon von unseren Freunden aus Wimereux erwartet und herzlich in Empfang genommen. Da man die Vorlieben der Sauerländer kennt, gab es zum Aperitif "Champagner oder Bier" zur Auswahl. Bürgermeister Monsieur Jean-Luc Dubaelle (Wimereux) und Bürgermeister Burkhard König (Schmallenberg) tauschten die offiziellen Grußadressen aus und betonten die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft, gerade in der heutigen, durch Krisen und Kriege, auch auf europäischem Boden, geprägten Zeit.
(v.l.n.r.:) Renée Korol, Christine Petersen-Silberg, Bürgermeister Burkhard König, Guy Boutleux, Jean-Paul Herlem, Bürgermeister Jean-Luc Dubaele, Hans-Georg Bette
Dann wurde uns ein ganz besonderes Geschenk überreicht: ein aufwendig und kunstvoll gefertigtes Fenster mit einer Bleiverglasung, in welche die Wappen von Wimereux und Schmallenbreg eingelassen sind. Als besonderer Clou ist das Fenster mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet, welche Lichteffekte in verschiedenen Farben ermöglicht. Das Fenster wird einen Ehrenplatz im Schmallenberger Rathaus finden und jeden Tag an die Städtepartnerschaft erinnern.
(v.l.n.r.:) Juliane Wüllner, Hans-Georg Bette, Bürgermeister Burkhard König, Bürgermeister Jean-Luc Dubaele, Jean-Paul Herlem, Christine Petersen-Silberg
Im Anschluss folgte ein mehrgängiges vortreffliches Abendessen, welches um 23:45 Uhr mit dem Hauptgang seinen Höhepunkt fand, denn zwischendurch wurde bei Live-Musik mit französischen Chansons und deutschen Schlagern getanzt. Gegen 1:00 Uhr fand der Abend seinen Abschluss und für eine kurze Nacht wurden die Hotel-Zimmer aufgesucht.
Der Samstag
Was für ein Kontrast! Nachdem der Freitag kalt und regnerisch war, wurden wir am Samstagmorgen von strahlendem Sonnenschein und einem nahezu wolkenlosen blauen Himmel geweckt. Verschiedene Aktivitäten standen nach dem Frühstück zur Auswahl:
1) Eine Fahrradtour mit dem E-Bike zum Cap Gris Nez
2) Eine Wanderung zum Fort de la Crèche mit anschließender Besichtigung der Festungsanlage
3) Eine Besichtigung der Basilika und der Krypta in Boulogne
Der Chronist hatte sich für das Radfahren entschieden und erlebte eine unvergesslich schöne Tour. Die Rad-Infrastruktur in Wimereux und Umgebung ist sehr gut, es gibt viele gut ausgebaute Radwege bzw. Wirtschaftswege und Verbindungsstraßen nahezu ohne Autoverkehr. Zunächst ging es vom Rathausplatz aus über Fahrradstraßen und Radwege durch die an Sylt erinnernde Dünenlandschaft nach Ambleteuse, nördlich von Wimereux. Von dort aus fuhren wir weiter zum Cap Gris Nez ("Kap graue Nase"). Dort befindet sich die engste Stelle des Ärmelkanals und die englische Küste mit den weißen Kreidefelsen von Dover und Folkstone war aufgrund der hervorragenden Sicht zum Greifen nahe. Auch konnte der rege Schiffsverkehr in dieser vielbefahrenen Passage beobachtet werden. Von Cap Gris Nez ging es dann landeinwärts durch die Felder in das kleine Dorf Tardinghen, in dessen Nähe sich die regional bekannte "Brasserie (Brauerei) de 2 Caps" befindet. Kurze Zeit später erreichten wir das "Maison du Site des Deux-Caps" in der Nähe von Audinghen, wo wir nach gut 35 km am Ziel unserer Fahrradtour waren. Nach einer kleinen Erfrischung ging es mit dem Auto zurück nach Wimereux.
Blick vom Cap Gris Nez in Richtung Cap Blanc Nez
Blick vom Maison du Site des Deux-Caps in Richtung der englischen Küste
Alle Gruppen trafen sich mit den französischen Gastgebern um 13:30 Uhr zum reichhaltigen Mittagessen im "Baie de Saint Jean", dem im botanischen Garten gelegenen Gemeindehaus von Wimereux. Es gab viel zu berichten von den Erlebnissen des Vormittags und alle waren sehr begeistert.
Am Nachmittag stand eine weitere sportliche Aktivität auf der Tagesordnung. Einige Mitreisende hatten sich zum "Longe Côte", also zum "Wasserwandern" angemeldet. Diese relativ junge Sportart hat ihren Ursprung in Dünkirchen. Die Teilnehmer wandern im Neoprenanzug in Brusthöhe durch das ablaufende Wasser entlang der Küste. Was sich recht einfach anhört, ist aber aufgrund der Brandung und der Strömungen durchaus ein sehr anstrengendes Unterfangen. Bei besten Witterungsbedingungen konnte die mutige Gruppe die rund 2 km lange Strecke in etwa 200 m Entferung von der Strandpromenade mit Bravours absolvieren. Andere Mitreisende beobachteten das Schauspiel lieber aus sicherer Distanz vom trockenen Strand aus und feuerten die Wassersportler aus Schmallenberg und Wimereux an. Alle Wasserwanderer erreichten ohne größere Zwischenfälle wieder das trockene Ufer und konnten ein einmaliges Erlebnis für sich verbuchen.
Wasserwandern in Wimereux
Um 19.00 Uhr fuhren wir mit dem Bus wieder zum Restaurant "Les Jardins de la Matelote". An diesem Abend hatte sich das Erscheinungsbild des Lokals komplett verändert, der große Festsaal vom Freitag war nun - dank Raumteilung und Dekoration - zu einem gemütlichen Restaurant geworden. An großen runden Tischen gab es gute Gespräche in französisch und deutsch, manchmal auch mit Händen und Füßen und zur Not in englisch. Niemand stand außen vor, alle waren in herzlicher Freundschaft vereint. Das Essen war wieder einmal bemerkenswert gut, begleitet durch französische Weine und - für den Sauerländer Gaumen - französische Biere örtlicher Provenienz.
Aufgrund der anstrengenden sportlichlichen Aktivitäten an diesem wunderbaren Tag waren alle froh, dass der Abend bereits um 23:00 Uhr zu Ende war. Das konnte den ein oder anderen natürlich nicht von einem "Absacker" im Hotel abhalten.
Der Sonntag
Ohne besonderes Programm konnte jeder den Sonntagvormittag für sich gestalten.
Fahnen an der Strandpromenade
Ein ausgiebiger Spaziergang an der Strandpromenade oder ein Einkaufsbummel durch die sonntags geöffneten Geschäfte - jeder so, wie er mochte. Gegen 12:00 Uhr trafen wir uns dann zum Abschiedsessen im "Baie de Saint Jean", wiederum mit einem exzellenten Buffet.
Unsere Reisegruppe mit den Freunden aus Wimereux
Es wurde viel geredet und gelacht, denn erfahrungsgemäß erreichen auch bei den ungeübten Mitreisenden die Sprachkenntnisse am Sonntagmittag ihren Höhepunkt. Um 14:30 Uhr gab unsere Vorsitzende Juliane Wüllner das Signal zum Aufbruch und tatsächlich saßen um 14:45 Uhr alle im Bus. Winkend und hupend verließen wir die Stadt und erreichten bereits nach wenigen Kilometern die durchgängige Autobahn bis Olpe.
Unser Fahrer Richard Müller hatte wiederum die richtige Route für die Rückfahrt gewählt und trotz ausreichender Pausen waren wir bereits um 22:30 Uhr wieder in Schmallenberg.
Es war eine wunderbare Fahrt und alle Mitreisenden waren begeistert. Wir hoffen sehr, dass es auch in Zukunft regelmäßige Austausche geben wird.