50 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Schmallenberg und Wimereux
Im Jahr 1972 begründeten die damaligen Bürgermeister Paul Falke und Jean Herlem die Städtepartnerschaft zwischen Schmallenberg und Wimereux. Damit setzten die kleinen Städtchen im Sauerland und an der Côte d’Opale im Kleinen das um, was Konrad Adenauer und Charles de Gaulle im Élysée-Vertrag des Jahres 1963 feierlich besiegelt hatten. Die jahrhundertealte Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich, die in zwei schrecklichen Weltkriegen ihren Höhepunkt fand, sollte einer Aussöhnung der Menschen beider Völker weichen.
Wer hätte es damals für möglich gehalten, dass diese Städtepartnerschaft ein halbes Jahrhundert überdauert und die Akteure auf beiden Seiten heute zuversichtlich in die Zukunft schauen? Viele freundschaftliche Beziehungen sind entstanden, denn es findet ein regelmäßiger, sehr lebendiger und herzlicher Austausch statt.
Mit viel Vorfreude im Gepäck sind wir daher am 23. September 2022 zur Feier des 50jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft in Richtung Frankreich gestartet. Mit an Bord Bürgermeister Burkhard König, Juliane Wüllner als Vorsitzende des Freundeskreises, Mitglieder der Stadtvertretung und des Bezirksausschusses sowie weitere Mitglieder des Freundeskreises nebst Partnerinnen und Partnern.
Nach der obligatorischen Frühstücksrast an der Raststätte „Aachener Land“ ging es weiter über Lüttich, Lille, Dünkirchen und Calais nach Wimereux. Dort erwartete uns leider anhaltender Regen, der aber nach monatelanger Trockenheit dringend gebraucht wurde. Nach Bezug der Hotelzimmer in den schönen, kleinen Stadthotels startete das Programm am frühen Abend mit einem Empfang im Festsaal des Rathauses. Dort wurden zunächst die Partnerschaftsurkunden durch die Bürgermeister Burkhard König und Jean-Luc Dubaele sowie Hans-Georg Bette als Vorsitzenden des Bezirksausschusses feierlich erneuert.
Erneuerung der Partnerschaftsurkunden anlässlich des 50jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Wimereux und Schmallenberg; v.l.n.r. Hans-Georg Bette, Juliane Wüllner, die Bürgermeister Burkhard König und Jean-Luc Dubaele sowie Jean-Paul Herlem und Guy Boutleux
Es folgte ein „Diner Spectacle“, also ein mehrstündiges Abendessen, bei dem zwischen den zahlreichen Gängen getanzt, gesungen und viel gelacht wurde.
Am Samstagmorgen fielen die geplanten Außenaktivitäten leider buchstäblich ins Wasser, sodass wir die Zeit bis zum – ausgiebigen – Mittagessen für einen Vortrag über die Geschichte der jungen Stadt Wimereux genutzt haben.
Am Nachmittag klarte das Wetter auf und unser Ausflug zum Château d’Hardelot südlich von Boulogne konnte planmäßig stattfinden. Das Schloss aus dem Mittelalter wurde im 19. Jahrhundert im Tudor-Stil umgebaut und ist von einer sehenswerten Gartenanlage umgeben. Das Abendessen fand auf unsere Einladung im Restaurant LE TOTEM außerhalb von Wimereux in sehr lockerer und freundschaftlicher Atmosphäre statt.
Am sonnigen Sonntagmorgen erwartete uns ein weiterer Höhepunkt, nämlich die feierliche Einweihung der „Promenade Gerhard Schmidt“. Dabei handelt es sich um einen ca. 350 Meter langen Fußweg, der die nördlichen Wohngebiete mit dem Zentrum von Wimereux verbindet. Bürgermeister Dubaele würdigte in seiner Ansprache die Verdienste von Gerhard Schmidt, der als Mitbegründer und jahrzehntelanger Wegbegleiter die Städtepartnerschaft bis zu seinem Tod im Jahr 2016 maßgeblich gestaltet hat. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt durch die Nationalhymnen und die Europahymne.
Enthüllung des Namensschildes an der "Promenade Gerhard Schmidt" durch Francis Ruelle, Jean-Luc Dubaele, Burkhard König, Hans-Georg Bette und Bernhard Halbe am 25.09.2022 in Wimereux
Einweihung der Promenade Gerhard Schmidt: Neben den amtierenden Bürgermeistern Jean-Luc Dubaele und Burkhard König nahmen auch die ehemaligen Bürgermeister Francis Ruelle und Bernhard Halbe an der Feier teil.
Gruppenbild am Sonntag, 25.09.2022 auf der Promenade Gerhard Schmidt